Traum - 17.08.2001

getraeumt von Ori...

Wir waren eine grosse Gruppe; Scotty, Moritz, Simon, René, Matthias, Sven und noch etliche andere. In unserem Dorf - neben einer Bar, die 'Nebraska' hiess (siehe 'flyer') this bar is purely fictious! I remember the flyer to look like that... hatten wir einen Kubus gebaut, um ein bisschen Abwechslung in unser Dorfleben zu bringen. Der Kubus war aus dicken Holzbalken massiv gebaut - die Waende also ca. zwanzig Zentimeter dick - und hatte eine Kantenlaenge von bestimmt fuenf Metern. Innen - man musste eine dicke quatratische Platte, die auch zwanzig Zentimeter dick war, abschrauben, bevor man hineinkonnte - war der Kubus hohl. Dort stand eine Stereoanlage. Ausserdem hatten wir den Wuerfel mit Pelzen verkleidet; oben drauf war zum Beispiel Leoparden-Fell, an einer Seite schwarzer Zobel. Der Wuerfel stand innerhalb der Grundmauern eines verfallenen Hauses, dessen Dach abgebrannt war.

Was wir noch eingebaut hatten, was man aber nicht sehen konnte, war ein zweites Fach unter dem ersten mit der Stereoanlage, in das ein Mensch hineinpasste - ein Geheimfach. Wir wollten aus Spass, aus Langeweile jemanden eine zeitlang dort einsperren.

Nachdem der Wuerfel also fertig gestellt war - waehrend wir noch aufraeumten - machte jemand den Vorschlag, doch gleich schon mal einen von uns dort einzusperren. Alle waren ziemlich enthusiastisch und die Wahl fiel auf den kleinen Bruder von irgendwem. Er wurde in das Fach gesperrt und alles wieder 'schoen' zugemacht.

Anschliessend gaben wir eine Party anlaesslich der Fertigstellung unseres Kubus'! Alle Eltern und auch Grosseltern von uns waren eingeladen und wir hatten eine Menge zu tun, alle zu bewirten, Fragen zum Kubus zu beantworten und andere Sachen zu erledigen.

Ich war gerade dabei, einen grossen Vorschlaghammer wegzuraeumen, als mich der Wacker sah. Er wollte ein Photo von mir machen mit dem Hammer; also posierte ich, den Hammer hoch erhoben, und versuchte zu laecheln - aber ich musste die ganze Zeit an den im Kubus Eingesperrten denken. Seine Eltern hatten auch schon nach ihm gefragt und alle hatten sehr ueberzeugend gelogen, als sie antworteten, sie wuessten nicht, wo er sei; so nach dem Motto "der wird schon noch kommen."

Als Musik lief staendig eine CD der "Café del Mar"-Reihe, bis mein Opa sich beschwerte, dass das jetzt wirklich jeder auswendig koenne. Also oeffnete jemand den Kubus und aenderte die Musik; wir feierten weiter.

Irgendwann war die Party vorbei und alle Eltern und Grosseltern gingen heim. Unser Opa aus Lindenfels war ein bisschen laenger geblieben. Wir hatten schon unbemerkt ein Meeting abgehalten und dort beschlossen, den Eingesperrten gleich rauszuholen. Die anderen machten sich daran das Geheimfach zu oeffnen und den kleinen Bruder herauszuholen, waehrend ich meinen Opa stuetzte, waehrend wir langsam aus dem verfallenen Haus gingen. Wir waren ziemlich langsam, mein Opa und ich. So dass ich es zuerst roch und dann sah - ihn! Mein Opa blickte gerade zur anderen Seite und ich versuchte - was mir auch gelang - seine Aufmerksamkeit ganz auf mich zu ziehen, so dass er von dem Jungen und dem furchtbaren Geruch abgelenkt wurde. Zwei von unserer Gruppe fuehrten naemlich den blonden, der so lange eingesperrt gewesen war, an uns vorbei ins 'Nebraska', wo er sich staerken sollte. Sie trugen ihn mehr, als dass er selbst ging; er war so bleich! Seine langen glatten Haare hingen in nassen Straehnen in sein Gesicht. Der Geruch war unbeschreiblich; eine Mischung aus Kaes'-Fuss, Moder; aus Haut, die sehr lange luftdicht eingepackt gewesen war. Schrecklich! Ich war froh, dass mein Opa nichts merkte.

Spaeter, als ich ins 'Nebraska' kam, redeten wir ein bisschen - der Blonde hatte sich schon wieder halbwegs erholt. Jemand schlug vor, gleich den Naechsten einzusperren - und zwar mich! Aber ich entgegnete irgendwas wie:
"Nein! Ich werde da nicht reingehen. Ich bin sowieso schon klaustrosphisch genug. Und ich will nicht 'vergessen' werden da drin. Als Demonstration, dass das ganz realistisch ist, hat mir gereicht, wie gut alle die Eltern von dem kleinen Blonden angelogen haben. Nein, Nein! Auch wenn was passiert; wenn jemand erstickt; das merkt niemand rechtzeitig! Ich finde, da sollte niemand mehr rein! Schon gar nicht ich!"

...das muss ich ziemlich laut im Schlaf gesagt haben. Ich wachte naemlich vom Klang meiner eigenen Worte auf...

© Ori Kabaki

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